putzen

putzen
Butzen,
(auch:) Butz »Klumpen, Unreinigkeit, Kerngehäuse des Obstes, Kerzenschnuppe«: Das besonders südwestd. Wort, zuerst im 15. Jh. belegt, gehört wohl mit niederd. butt »stumpf, plump« (vgl. Butt) zu dem im Nhd. untergegangenen Verb mhd. bōz̧en, ahd. bōz̧an »schlagen, stoßen, klopfen« (vgl. Amboss) und bedeutet eigentlich »abgeschlagenes, kurzes Stück«. Wahrscheinlich verwandt ist der zweite Bestandteil von Hagebutte (mhd. butte »Hagebutte«; vgl. Hag). – Abl.: putzen (s. d.).
putzen:
Das seit dem 15. Jh. bezeugte Verb, das früher auch »butzen« geschrieben wurde, ist von dem unter Butzen »Unreinigkeit, Schmutzklümpchen, Klumpen« behandelten Wort abgeleitet. Es bedeutete demnach ursprünglich »den Butzen (am Kerzendocht, in der Nase) entfernen«. Aus diesem Wortgebrauch entwickelten sich die Bedeutungen »reinigen, säubern, schmücken« und »Wände mit Mörtel bewerfen«. An die letztere Bedeutung schließen sich an Putz »Mörtelverkleidung, Mauerbewurf« (18. Jh.) und verputzen »Wände mit Mörtel verkleiden«, dazu Verputz »Mauerbewurf«. Von der Bedeutung »reinigen, sauber machen« gehen aus verputzen ugs. für »aufessen, völlig verzehren«, herunterputzen ugs. für »derb zurechtweisen, ausschimpfen« (beachte auch »abputzen« und »ausputzen«) und Putz »das Säubern; Schmuck, Zierrat« (17. Jh.), beachte z. B. die Zusammensetzungen »Hausputz« und »Putzmacherin«.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Putzen [1] — Putzen, a) Reinigen der Gußstücke vom Formmaterial, s. Eisengießerei, Bd. 3, S. 366, und Sandstrahl; b) Reinigen von Maschinen und Maschinenteilen von anhaftendem Schmutz, Oel u.s.w.; man verwendet hierzu Werg, Putzwolle (Putzfäden), Putzlappen,… …   Lexikon der gesamten Technik

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